Wenn Freunde zusammen spielen, einigen sie sich oft auf Regeln. Doch was, wenn sich jemand nicht daran hält? Die Freunde müssten sich überlegen: Wie kriegen wir denjenigen dazu, die Regeln zu beachten. Man könnte etwa festlegen, dass der Regelbrecher beim nächsten Mal nicht mitspielen darf.
«Die Strafe sollte dem Bestraften nicht passen, damit er sein Verhalten ändert», sagt Fachmann Ingo Peters. Er ist zwar kein Experte für Spiele auf dem Schulhof. Er kennt sich aber bestens mit Politik aus.
Denn auch in der Politik geht es manchmal um Strafen. Sie werden oft Sanktionen genannt. Am Donnerstag drohten Vertreter der Europäischen Union mit Strafen gegen Russland. In der Europäischen Union haben sich 27 Länder aus Europa zusammengetan. Auch Deutschland ist dabei.
In dem Fall geht es um den russischen Politiker Alexej Nawalny. Er gilt als ein Gegner des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Schon häufiger wurde Alexej Nawalny verhaftet und zu Strafen verurteilt. Vor Kurzem soll er jedoch vergiftet worden sein. «Er sollte zum Schweigen gebracht werden», sagte Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel. In Deutschland wird der Politiker behandelt.
Manche glauben sogar, dass Russlands Präsident selbst etwas damit zu tun haben könnte. Wenn das so wäre, könnten Deutschland und andere Länder Strafen gegen Russland verhängen. Denn so ein Gift einzusetzen, verstößt gegen Regeln.
Manchmal versuchen die Länder, dem Regelbrecher wirtschaftlich zu schaden. «Man muss dem Staat seine Einnahmen kürzen, damit er sein Verhalten ändert», sagt der Fachmann. Man könnte demjenigen zum Beispiel bestimmte Waren nicht mehr abkaufen.
Doch ganz so einfach ist das nicht: Oft schadet man damit auch Menschen, die mit dem Fall gar nichts zu tun haben. Und manchmal sind die Länder auch selbst betroffen. Zum Beispiel, wenn sie selbst Geschäfte mit dem Land machen. Eine einfache Lösung gibt es bei so einem Thema also nicht.